Es ist bekanntermaßen schwierig, auf internationale Fußballspiele zu wetten. Im Gegensatz zu Vereinsmannschaften, die 40–50 Spiele pro Saison bestreiten, spielen Ländermannschaften nur etwa 10 Spiele, sodass es viel schwieriger ist, ihre Form und Leistung zu beurteilen. Es gibt aber auch noch unzählige andere Faktoren zu berücksichtigen. Die Spieler im Kader werden normalerweise ausgewechselt, und auch der Trainer kann von einem Länderspiel zum nächsten ausgetauscht werden. Manche Länder tragen ihre Heimspiele auch nicht jedes Mal auf demselben Platz aus.
Lässt sich der Erfolg eines Turniers also anhand der WM-Qualifikation beurteilen? Andrew Beasley nutzt die Daten hinter den Ergebnissen, um Ihnen vor der WM 2022 wertvolle Tipps zu geben.
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Aktuelle Quoten für die WM 2022Die Weltmeisterschaft in Katar steht kurz bevor und Wettende wollen wissen, wie die Teams voraussichtlich abschneiden werden. Da es für die Einschätzung der aktuellen Form nur wenige Freundschaftsspiele oder Länderspiele geben wird, benötigen wir möglichst viele andere Daten.
Es gibt einen Zusammenhang zwischen der automatischen Qualifikation und dem Weiterkommen im Turnier.
Doch können Wettende die Daten aus der Qualifikation nutzen, um die Spielstärke der an der Weltmeisterschaft teilnehmenden Mannschaften zu beurteilen? Lässt sich die Leistung der Teams in der Qualifikation auf die Endrunde übertragen?
In der Geschichte der Weltmeisterschaft kamen die meisten Halbfinalisten aus Europa und Südamerika, daher werden wir uns bei unserer Analyse auf diese beiden Kontinente konzentrieren.
Im Laufe der Jahre hat sich sowohl das Format der Qualifikation als auch das des Endrundenturniers geändert. Daher betrachten wir die letzten sechs Austragungen, von 1998 bis 2018. Wir schließen die Gastgeberländer aus, da sie alle automatisch die Endrunde erreichen, sowie Brasilien 1998 und Frankreich 2002, da sie sich als amtierende Weltmeister qualifiziert haben.
Europäische Länder bei der Weltmeisterschaft 2022
Europa hat bei den letzten Weltmeisterschaften entweder 13 oder 14 Nationen gestellt. Insgesamt haben sich 80 Mannschaften für die letzten sechs WM-Turniere qualifiziert (wobei viele Länder natürlich mehr als einmal teilgenommen haben).
Von diesen Mannschaften haben 53 die Endrunde durch den Sieg in ihrer Qualifikationsgruppe erreicht, wobei sich 27 über ein Playoff oder in drei Fällen als bester Gruppenzweiter in den europäischen Gruppen qualifiziert haben.
Betrachtet man, wie weit die Teams im Turnier gekommen sind, so gibt es, wie zu erwarten, einen Zusammenhang zwischen der automatischen Qualifikation und dem Weiterkommen im Turnier.
Qualifikationsmethode |
Viertelfinale oder besser |
Halbfinale oder besser |
Finalisten |
Gewinner |
Gruppengewinner |
35,8 % |
22,6 % |
11,3 % |
7,5 % |
Bester Zweitplatzierter oder über Playoff |
25,9 % |
14,8 % |
7,4 % |
0,0 % |
Das liegt auf der Hand, denn die stärksten Teams sollten an der Spitze ihrer Gruppen stehen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen: 22 der 53 Gruppensieger (41,5 %) scheiterten zum Beispiel bereits in der Vorrunde.
Dieses Problem betrifft nicht nur die schwächeren Gruppensieger der Qualifikation. Italien, Spanien und Deutschland schieden bei den letzten drei Austragungen alle in der Gruppenphase aus, als sie Titelverteidiger waren. Auch die beiden erstgenannten Nationen waren bei den letzten sechs Weltmeisterschaften als Sieger ihrer Qualifikationsgruppe bereits in der ersten Runde ausgeschieden, ebenso wie die großen Fußballnationen England und Portugal.
Dennoch waren 12 der 16 europäischen Mannschaften, die in den letzten sechs Turnieren mindestens das Halbfinale erreichten, Gruppensieger in der Qualifikation. Zu den vier anderen gehörte auch Deutschland und lediglich Kroatien hat es vor vier Jahren seit dem Jahr 2002 geschafft.
Doch auch die starken Nationen kommen in der Regel nicht weit, wenn sie einen Startplatz in den Playoffs benötigen. Italien schaffte es 1998 ins Viertelfinale, ebenso wie Frankreich 2014, aber die Franzosen schieden auch 2010 in der Gruppenphase aus, ebenso wie Portugal 2014. Auch Spanien hat es bereits geschafft, obwohl es sich 2006 nicht automatisch qualifiziert hatte, kam aber nur bis ins Achtelfinale, ebenso wie Portugal vier Jahre später.
Die Sieger der Playoffs von 2022 lauten Polen, Portugal und Wales. Die WM-Quoten von Pinnacle deuten darauf hin, dass keine dieser Mannschaften die Endrunde in Katar erreichen wird. Zwar gelten für alle Regeln Ausnahmen, doch im Großen und Ganzen spielen nur die Mannschaften, die sich automatisch aus dem UEFA-Topf qualifizieren, ein gutes Turnier bei der Hauptveranstaltung.
Südamerikanische Länder bei der Weltmeisterschaft 2022
Da es auf dem südamerikanischen Kontinent viel weniger Mannschaften gibt, setzt man in Südamerika auf eine einfache Liga, in der alle Länder vertreten sind. Die vier besten Mannschaften qualifizieren sich automatisch, die fünfte Mannschaft nimmt an einem Playoff mit einer Mannschaft aus einer anderen Konföderation teil.
Das bedeutet offensichtlich, dass die Datengrundlage viel kleiner ist als in Europa, aber es gibt dennoch einige interessante Beispiele.
Die größte Ausnahme in dieser Studie stellt die brasilianische Mannschaft im Jahr 2002 dar, die das Turnier gewann, obwohl sie sechs Qualifikationsspiele verlor und den dritten Platz belegte. Es ist nicht nur ungewöhnlich, dass sie aus dieser Position heraus die Weltmeisterschaft gewinnen konnten, sondern es ist auch einmalig, dass sich Brasilien mit einer so bescheidenen Leistung qualifiziert hat. Bis heute war dies das einzige Mal, dass die Brasilianer mehr als zwei Spiele verloren haben oder in der südamerikanischen Qualifikationsgruppe nicht den ersten Platz belegten.
Die brasilianische Mannschaft gewann das Turnier 2002, obwohl sie sechs Qualifikationsspiele verloren hatte.
Die andere Mannschaft des Kontinents, die in den letzten 24 Jahren nach einer erforderlichen Qualifikation das Finale erreichte, war Argentinien im Jahr 2014. Interessanterweise waren sie in jenem Jahr die beste Mannschaft in der Qualifikationsgruppe, während die Gastgeber Brasilien nicht dabei waren.
Die Argentinier haben sich ebenfalls als Gruppenerster qualifiziert und sind in der Gruppenphase ausgeschieden. Dieses ungewollte Meisterstück gelang ihnen im Jahr 2002, und sie sind damit die einzige südamerikanische Mannschaft, die in den letzten sechs Weltmeisterschaften so etwas zustande gebracht hat.
Es gibt zwar Ausnahmen, aber der allgemeine Trend, unter die letzten Acht oder noch weiter zu kommen, ist eindeutig. Fünf der letzten sechs Sieger der Qualifikationsgruppen erreichten das Viertelfinale, während drei Nationen, die den zweiten Platz belegten, zwei, die den dritten Platz belegten, und nur eine der Mannschaften, die den vierten Platz belegte, es auch unter die letzten Acht geschafft haben.
Uruguay überstand das Playoff 2010 und erreichte das Halbfinale, aber für gewöhnlich gilt für Südamerika: Je besser die Ergebnisse in der Qualifikation, desto besser schneidet ein Team im Turnier ab.
Zur Erinnerung: Brasilien gewann die Qualifikationsgruppe 2022, gefolgt von Argentinien, Uruguay und Ecuador. Die Argentinier könnten es aus historischer Sicht schwer haben, unter die letzten Acht zu kommen, aber durch die Auslosung von Katar haben sie eine Chance. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich diese Mannschaft entwickelt, zumal die Chance groß ist, dass sie im Halbfinale auf Brasilien trifft.
Fazit
Nimmt man die beiden Kontinente zusammen, so ergibt sich eine ziemlich gleichmäßige Verteilung von 59 Ländern, die sich als Gruppensieger qualifiziert haben, und 49, die dies nicht geschafft haben. Hier sind ihre Leistungsstatistiken.
Qualifikationsmethode |
Viertelfinale oder besser |
Halbfinale oder besser |
Finalisten |
Gewinner |
Gruppengewinner |
47,5 % |
28,8 |
18,6 % |
6,8 % |
Sonstiges |
30,6 % |
14,3 % |
8,2 % |
2,0 % |
Diese Tabelle entspricht demselben Prinzip wie die Tabelle für Europa allein: Die Gruppensieger erreichen zu einem höheren Anteil die nächste Runde im Vergleich zu den anderen.
Natürlich ist auch dieses Wettsystem nicht fehlerfrei. Es gibt viele Ausnahmen, wie hier hervorgehoben wurde, und die Platzierung für die Auslosung der Gruppenphase wird nicht ausschließlich durch das Qualifikationsergebnis bestimmt.
Das Losverfahren besagt auch, dass zwei europäische Gruppensieger gemeinsam ausgelost werden können, und das war bei der Weltmeisterschaft 2022 bereits viermal der Fall. Frankreich und Dänemark in der Gruppe D, Spanien und Deutschland in der Gruppe E, Belgien und Kroatien in der Gruppe F und Serbien und die Schweiz in der Gruppe G (plus zusätzlich CONMEBOLs Top-Qualifikationsteam Brasilien). Da einige dieser Mannschaften in ihrer Gruppe den zweiten Platz belegen werden, dürfte es für sie schwieriger werden, im Turnier weiterzukommen.
Allerdings hat es den Anschein, dass Sie, wenn Sie sich für eine Mannschaft entscheiden wollen, die das Finale erreicht, generell eine Mannschaft wählen sollten, die sich als Sieger in ihrer Qualifikationsgruppe durchgesetzt hat.
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