Viele Menschen erwarten, dass das ausrichtende Land bei den Olympischen Spielen erheblich besser abschneidet als gewohnt, deutlich mehr Medaillen gewinnt und in der Medaillentabelle einen viel höheren Rang erreicht. Gibt es für diese Annahmen eine historische Grundlage, woher kommt die Erwartung, dass die ausrichtenden Länder besser abschneiden, und wie könnte sich dies bei der Olympiade 2020 in Tokyo auf bestimmte Länder auswirken? Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.
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RegistrierenAnmeldenWarum haben die ausrichtenden Länder der Olympiade einen Vorteil?
Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass die ausrichtenden Länder bei den Olympischen Spielen tendenziell mehr Medaillen gewinnen als gewohnt. Zunächst einmal unterstützt die Mehrheit der Zuschauer mit größerer Wahrscheinlichkeit die Athleten des ausrichtenden Landes. Diese zusätzliche Motivation kann in Sportarten entscheidend sein, die oftmals durch einen winzigen Vorsprung entschieden werden.
Außerdem neigen die ausrichtenden Länder dazu, mehr Mittel für ihre Athleten aufzubringen, und sie dürfen mehr Sportler ins Rennen schicken als die Anderen.
Die Athleten der ausrichtenden Länder haben außerdem erheblich mehr Gelegenheit dazu, sich mit den Austragungsorten und Sportanlagen vertraut zu machen und sich bei Outdoor-Sportarten an das Klima zu gewöhnen. Gleichzeitig müssen sie nicht so weit reisen, weshalb sie von der Anreise weniger erschöpft und von Jetlag und anderen Faktoren weniger betroffen sind, die sich negativ auf Leistung und Vorbereitung eines Sportlers auswirken können.
Wie bereits erwähnt geben die ausrichtenden Länder nicht nur gewaltige Summen zur Vorbereitung auf das Event aus, sondern erhöhen im Vorfeld der Spiele auch deutlich die finanziellen Mittel für ihre Athleten, um sicherzustellen, dass sie als Gastgeber eine ganze Menge Medaillen gewinnen.
Beispielsweise gab die olympische Organisation Großbritanniens, Team GB, in den vier Jahren vor Sydney 2000 insgesamt 58,9 Mio. £ für die Athleten des Landes aus. In den vier Jahren vor London 2012 stieg diese Zahl auf 264 Mio. £ an, insbesondere für wichtige Events wie den Radsport und das Rudern, bei denen erwartet wurde, dass die Briten mehrere Medaillen gewinnen würden.
Die Forschung hat am Beispiel von Fußball, Basketball und Baseball aufgezeigt, dass die Heimmannschaften vom Wohlwollen der Schiedsrichter profitieren können – ebenso kommt den Athleten der ausrichtenden Länder mit großer Wahrscheinlichkeit ein ähnlicher Vorteil zugute, zumindest bei Sportarten, bei denen subjektive Entscheidungen eine Rolle spielen, wie Boxen, Gymnastik und bestimmten Team-Sportarten.
Die Gastgeber qualifizieren sich außerdem automatisch für jedes Event, weshalb sie erheblich mehr Athleten ins Rennen schicken können, als sich normalerweise für das jeweilige Land qualifizieren würden. So bieten sich ihnen greifbar bessere Chancen auf Medaillengewinne.
In der Tat sind für die letzten 10 ausrichtenden Länder bei der Olympiade im Durchschnitt 186 zusätzliche Athleten angetreten, als bei den vorherigen Olympischen Spielen, an denen diese Länder teilgenommen haben. Zuletzt gingen für Brasilien bei Rio 2016 ganze 465 Athleten an den Start, während bei London 2012 gerade einmal 258 Sportler für das Land angetreten sind.
Die Leistung der Länder, welche zuletzt die Olympischen Spiele ausgerichtet haben
Ausrichtendes Land |
Gewonnene Medaillen bei vorherigen Olympiaden |
Gewonnene Medaillen bei ausgerichteten Olympiaden |
Gewonnene Medaillen bei nachfolgenden Olympiaden |
Kanada (1976) |
G: 0 S: 2 B: 3 |
G: 0 S: 5 B: 6 |
Boykottiert |
UdSSR (1980) |
G: 49 S: 41 B: 35 |
G: 80 S: 69 B: 46 |
Boykottiert |
USA (1984) |
Boykottiert |
G: 83 S: 61 B: 30 |
G: 36 S: 31 B: 27 |
Südkorea (1988) |
G: 6 S: 6 B: 7 |
G: 12 S: 10 B: 11 |
G: 12 S: 5 B: 12 |
Spanien (1992) |
G: 1 S: 1 B: 2 |
G: 13 S: 7 B: 2 |
G: 5 S: 6 B: 6 |
USA (1996) |
G: 37 S: 34 B: 37 |
G: 44 S: 32 B: 25 |
G: 37 S: 24 B: 32 |
Australien (2000) |
G: 9 S: 9 B: 23 |
G: 16 S: 25 B: 17 |
G: 17 S: 16 B: 17 |
Griechenland (2004) |
G: 4 S: 6 B: 3 |
G: 6 S: 6 B: 4 |
G: 0 S: 2 B: 1 |
China (2008) |
G: 32 S: 17 B: 14 |
G: 48 S: 22 B: 30 |
G: 38 S: 31 B: 22 |
Großbritannien (2012) |
G: 19 S: 13 B: 19 |
G: 29 S: 17 B: 19 |
G: 27 S: 23 B: 17 |
Brasilien (2016) |
G: 3 S: 5 B: 9 |
G: 7 S: 6 B: 6 |
TBC |
Japan (2020) |
G: 12 S: 8 B: 21 |
TBC |
Von den letzten 10 ausrichtenden Ländern haben sieben in der Medaillentabelle ihre bisherige Bestleistung erzielt, sechs haben mehr Medaillen gewonnen als je zuvor bei einzelnen Olympischen Spielen und fünf haben sich mehr Goldmedaillen erkämpft als je zuvor bei einzelnen Olympischen Spielen. Kanada war 1976 das bisher einzige ausrichtende Land in der Geschichte der Olympiade, das als Gastgeber keine einzige Goldmedaille gewonnen und es nicht in die Top 20 der Medaillentabelle geschafft hat.
Wenn man die USA herausrechnet, die Moskau 1980 boykottiert hatten, haben acht von 10 Ländern, welche zuvor die Olympiade ausgerichtet haben, ihre Platzierung in der Medaillentabelle im Vergleich zu den jeweils letzten Olympischen Spielen verbessert. Die Ausnahmen sind Kanada im Jahr 1976 und die UdSSR im Jahr 1980, die ihre Platzierungen beibehielten (wobei der bereits erwähnte Boykott der USA dies für Letztgenannte viel einfacher machte).
Die letzten neun ausrichtenden Länder der Olympischen Spiele gewannen 5,35 % ihrer gesamten Medaillen bei den Spielen, wo sie Gastgeber waren.
Es ist nicht überraschend, dass diese Länder auch ihre gesamte Medaillenzahl verbessern konnten. Eine Ausnahme dazu sind die USA bei den Spielen in Atlanta im Jahr 1996, wobei sie dennoch die Gesamtzahl der Goldmedaillen von 37 auf 44 steigern konnten.
Abgesehen von den wohl aufgeblasenen Zahlen der UdSSR 1980 in Moskau haben die letzten neun ausrichtenden Länder, die bei der jeweils vorherigen Olympiade angetreten sind, ihre Medaillenzahl im Vergleich zu vier Jahren zuvor um Durchschnittlich 11,77 Medaillen gesteigert. Diese Verbesserung brachte den Gastgebern hauptsächlich mehr Gold ein, da sie sich um durchschnittlich 7,11 Goldmedaillen verbessern konnten. Da der Rang in der Medaillentabelle an erster Stelle von den Goldmedaillen abhängt, ist es kein Wunder, dass die ausrichtenden Länder ihre Platzierung in der Tabelle konsistent verbessern konnten.
Dabei sollten wir aber im Hinterkopf behalten, dass die Zahl der Events bei den Olympischen Spielen von 198 bei Montreal 1976 auf 306 bei Rio 2016 gestiegen ist, weshalb alle Länder natürlich mehr Chancen auf Medaillengewinne haben. Mit einer Ausnahme gab es bei den letzten 10 Olympischen Spielen mehr Events als bei der vorherigen, wobei diese Zahl in diesem Zeitraum um durchschnittlich 10,8 Events pro Olympiade angestiegen ist.
Wenn wir die UdSSR bei der Olympiade in Moskau 1980 wieder herausrechnen, konnten die letzten neun ausrichtenden Länder ihren Prozentsatz der insgesamt gewonnenen Medaillen von durchschnittlich 4,17 % bei den vorherigen Olympischen Spielen auf 5,35 % bei den selbst ausgerichteten Olympischen Spielen steigern.
Gleichzeitig lässt sich bei fünf der letzten acht ausrichtenden Länder, die an der jeweils nachfolgenden Olympiade teilgenommen haben, eine Verschlechterung im Rang in der Medaillentabelle nach vier Jahren feststellen. Die Ausnahmen dazu sind dabei die USA, die ihre Erstplatzierung in Sydney im Jahr 2000 verteidigen können; Australien, die bei Athen 2004 auf dem vierten Platz blieben; und Großbritannien, die mit ihrem zweiten Platz bei Rio 2016 die Erwartungen deutlich übertreffen konnten.
Ignorieren wir die USA als Gastgeber der Olympischen Spiele in Los Angeles im Jahr 1984 (deren Medaillenzahl dort durch den UdSSR-Boykott erheblich anstieg), dann gewannen die letzten sieben ausrichtenden Länder bei der nachfolgenden Olympiade im Durchschnitt 6,14 Medaillen und 5,28 Goldmedaillen weniger. Trotz alledem konnten vier dieser Länder bei den auf die selbst ausgerichtete Olympiade nachfolgenden Olympischen Spielen eine höhere Platzierung erreichen als zuvor, was darauf hindeutet, dass das Ausrichten der Olympischen Spiele eine langfristige Steigerung bei den Medaillengewinnen mit sich bringt.
Ein Medaillenfaktor, der vom Status als ausrichtendes Land nicht wirklich betroffen zu sein scheint, ist die Zahl der gewonnenen Medaillen pro Athlet. Wie bereits erwähnt qualifizieren sich die ausrichtenden Länder häufig automatisch für alle Events, weshalb sie viel mehr Athleten ins Rennen schicken können als bei den Olympischen Spielen davor.
Rechnen wir aber die UdSSR im Jahr 1980 und die USA im Jahr 1984 aus den bereits erwähnten Gründen heraus, dann weisen die letzten neun ausrichtenden Länder einen Rückgang von 0,017 Medaillen pro Athlet auf, also eine nur sehr knapp schlechtere Leistung in diesem Bereich.
Wie viele Medaillen kann sich Japan bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo sichern?
Zu den Nationen, auf die Sie in der Medaillentabelle der nächsten Olympischen Spiele ein Auge halten sollten, gehören Japan (die Gastgeber) und Brasilien (die Gastgeber der letzten Olympiade). Japan konnte sich 2016 in Rio mit 41 Medaillen insgesamt und 12 Goldmedaillen den sechsten Platz in der Medaillentabelle erkämpfen und zielt Berichten zufolge in Tokyo mindestens auf einen Platz in den Top 5 ab. Bei den letzten fünf Olympischen Spielen kam das fünftplatzierte Land in der Medailentabelle im Durchschnitt auf 15 Goldmedaillen und 41,2 Medaillen insgesamt.
Japan wird sicherlich versuchen, sich mehr als die 12 Goldmedaillen zu erkämpfen, die das Land bei Rio 2016 mit nach Hause nehmen konnte.
Wenn die Japaner sich über eine ähnliche durchschnittliche Verbesserung wie die letzten ausrichtenden Länder freuen können, dann sollten wir davon ausgehen, dass sie etwa 50–55 Medaillen einschließlich 18–20 Goldmedaillen gewinnen werden. Es wird erwartet, dass für Japan bei den Olympischen Spielen für 2020 etwa 450–500 Athleten an den Start gehen werden. Nehmen wir davon den Mittelwert (also 475) und ziehen 0,017 von den Medaillen pro Athlet ab, die Japan in Rio gewonnen hat, kommen wir auf eine geschätzte Gesamtzahl von 55–60 Medaillen mit 16–20 mal Gold.
Japan wäre somit zu Recht zuversichtlich, mindestens den fünften Platz zu belegen. Allerdings werden in Tokyo 339 Events stattfinden werden, also deutlich mehr als die 306 in Rio, und außerdem kehren verschiedene Events zurück und es kommen neue Events hinzu, bei denen Japan erwartungsgemäß gute Leistungen erbringen wird, darunter Baseball, Softball und Skateboarding. Daher ist es durchaus plausibel, dass die Gastgeber sogar noch besser abschneiden werden.
Im Medaillenmarkt von Pinnacle steht Japan bei 27,5 Goldmedaillen und einer Quote von 2,220* auf über 27,5 und 1,617* auf unter. Währenddessen konnte sich Brasilien bei London 2012 und Rio 2016 eine ähnliche Medaillenzahl sichern; die Geschichte legt nahe, dass die Südamerikaner sich eine ähnliche Gesamtzahl von Medaillen, aber weniger Goldmedaillen erkämpfen werden. Gemäß den Trends können wir davon ausgehen, dass die vorherigen Gastgeber 15–20 Medaillen und dabei 4–6 mal Gold mit nach Hause nehmen. Bei Pinnacle stehen Brasilien bei einer Quote von 1,740* darauf, mehr als 4,5 Goldmedaillen zu gewinnen.
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