Bei der Zusammenstellung eines Kaders für ein internationales Turnier erweisen sich Alter und Erfahrung oft als entscheidende Elemente, die einer Mannschaft helfen können, auf einem höheren Niveau zu spielen, als ihr Können vermuten lässt. Welche Rolle könnten Alter und Erfahrung also bei der EM 2020 spielen? Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.
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RegistrierenAnmeldenWelche Rolle hat die Erfahrung bei den Europameisterschaften gespielt?
Spielergebnisse und Torschützen im Vereinsfußball können für Wettende schwer genug vorherzusagen sein, wenn Mannschaften jede Woche spielen und einen relativ kleinen Pool von Spielern haben. Wetten auf diese Märkte für internationalen Fußball haben jedoch einen noch höheren Schwierigkeitsgrad.
Teams waren im Großen und Ganzen eher erfolgreich, wenn sie einen jüngeren Kader mit weniger Länderspielen hatten.
Zum Beispiel hat England zwischen September 2020 und März 2021 11 Spiele bestritten, von denen neun in Wettbewerben stattfanden. Für diese hatte Manager Gareth Southgate 39 verschiedene Spieler in den Kader der Spieltage berufen, von denen alle bis auf einen mindestens einmal spielen durften. Bei solch häufigen Wechseln ist es schon schwierig genug, den englischen Kader für die EM 2020 zu prognostizieren, ganz zu schweigen davon, wie er bei dem Turnier abschneiden wird.
Das gilt für alle 24 Nationen, die bei der EM 2020 dabei sind, und am Ende wird es wahrscheinlich einer der klaren Favoriten sein, der die besten Spieler hat und schließlich am 11. Juli den Pokal in die Höhe stemmen darf. Es lohnt sich jedoch immer, nach Trends aus früheren Veranstaltungen zu schauen, um zu sehen, ob es Ähnlichkeiten zwischen den Teams gibt, die weit im Turnier gekommen sind.
Um diese Einschätzung vorzunehmen, können wir die Platzierung der Mannschaften in einer Ausgabe der EM bewerten, indem wir zusammenfassen, in welcher Runde sie ausgeschieden sind, und dann die Mannschaften in jeder Ausscheidungsphase nach ihren Punkten pro Spiel, der durchschnittlichen Tordifferenz und den durchschnittlich erzielten Toren ordnen. Wir können die Kader der einzelnen Länder auch nach der durchschnittlichen Anzahl der Länderspiele pro Spieler und dem Durchschnittsalter ordnen.
Mit Hilfe des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman, können wir dann diese Platzierungen mit ihrer Endposition vergleichen, um zu sehen, ob es einen signifikanten Zusammenhang zwischen den Statistiken gibt. Wenn Sie dies jedoch für die letzten fünf Europameisterschaften tun, zeigt sich, dass es oft überhaupt keine Korrelation gab, und häufig gab es sogar eine negative Beziehung. Mit anderen Worten: Ein Team hat mit einer jüngeren Mannschaft, die weniger Länderspiele gespielt hat, eher Erfolg.
Korrelationskoeffizienten für durchschnittliche Länderspiele und Alter im Vergleich zur Endposition
Turnier |
Korrelation der durchschnittlichen Länderspiele vs. Endpositio |
Korrelation des durchschnittlichen Alters vs. Endposition |
EM 2000 |
-0,018 |
-0,236 |
EM 2004 |
0,412 |
-0,015 |
EM 2008 |
-0,294 |
-0,348 |
EM 2012 |
-0,121 |
-0,202 |
EM 2016 |
0,107 |
0,116 |
Die Korrelation ist jedoch oft so gut wie nicht vorhanden, sodass wir tiefer bohren müssen, um zu sehen, ob andere Trends oder Themen unsere Aufmerksamkeit wert sind.
Ist das Durchschnittsalter und die Anzahl der Länderspiele für eine Mannschaft bei den Europameisterschaften wichtig?
Wenn man die durchschnittlichen Länderspiele und das Alter der Spieler der jeweiligen Länder nach ihrer Platzierung bei den letzten fünf Europameisterschaften untersucht, zeigt sich eine bemerkenswerte Anomalie.
Die Kader der Siegermannschaften (Frankreich, Griechenland, zweimal Spanien und Portugal) hatten 35,9 Länderspiele pro Spieler und waren durchschnittlich 27,4 Jahre alt, als sie ins Turnier gingen. Unter den Platzierungen von Platz 1 bis 16 bedeutete dies die zweitmeisten Länderspiele und die fünftälteste Auswahl an Spielern, was direkt impliziert, dass Alter und Erfahrung bei der Europameisterschaft viel Gewicht haben.
Unter den ersten fünf in beiden Kategorien waren jedoch auch die Länder, die auf den Plätzen 14, 15 und 16 landeten, was diese Idee wieder völlig zunichtemacht.
Durchschnittliche Anzahl der Länderspiele und Alter der Top-16-Teams bei den letzten fünf Europameisterschaften
Endplatzierung |
Durchschnittliche Länderspiele |
Rang in den Länderspielen |
Durchschnittliches Alter |
Rang im Alter |
1 |
35,9 |
2 |
27,4 |
5 |
2 |
28,3 |
13 |
27,2 |
11 |
3 |
31,0 |
10 |
26,4 |
16 |
4 |
32,7 |
6 |
27,0 |
12 |
5 |
31,2 |
8 |
27,3 |
6 |
6 |
29,0 |
12 |
26,7 |
15 |
7 |
32,1 |
7 |
27,2 |
10 |
8 |
29,2 |
11 |
27,6 |
3 |
9 |
31,0 |
9 |
27,2 |
7 |
10 |
36,2 |
1 |
27,2 |
8 |
11 |
28,1 |
14 |
26,7 |
14 |
12 |
27,7 |
15 |
27,2 |
9 |
13 |
26,1 |
16 |
26,8 |
13 |
14 |
33,7 |
5 |
27,5 |
4 |
15 |
34,6 |
3 |
27,9 |
2 |
16 |
34,4 |
4 |
28,0 |
1 |
Bei der Analyse früherer Turniere ist es vielleicht am besten, sich in erster Linie auf die EM 2016 zu konzentrieren, bei der das Turnier zum ersten Mal 24 Mannschaften umfasste (wie auch in diesem Jahr).
Die Daten von vor fünf Jahren in Frankreich zeichnen ein verwirrendes Bild. Einerseits hatten sieben Mannschaften bei der EM 2016 maximal 10 Spieler mit nicht mehr als 25 Länderspielen in ihrem Kader, und vier von ihnen (Deutschland, Island, Polen und Wales) erreichten das Viertelfinale. Das würde darauf hindeuten, dass Erfahrung wichtig ist, zumal Island und Wales nach allgemeiner Einschätzung die Erwartungen übertroffen haben.
Allerdings zogen nur zwei der 10 Mannschaften mit den meisten Länderspielen in das Viertelfinale ein, und nur eine der sieben Mannschaften mit dem höchsten Durchschnittsalter schaffte dies ebenfalls. Irlands Kader der EM 2016 war der älteste unter den 88 Teams, die sich für die letzten fünf Europameisterschaften qualifiziert hatten. Zwar kamen sie aus der Gruppe E weiter, gewannen aber auch nur eines ihrer insgesamt vier Spiele.
In der letzten Phase des Turniers waren die älteren Teams erfolgreicher, wobei das Land mit der jeweils älteren Mannschaft beide Halbfinale und schließlich das Finale gewann. Letzteres bot allerdings eine interessante Diskrepanz: Portugals 23-Mann-Kader hatte 849 Länderspiele im Vergleich zu Frankreichs 629 aufzubieten und war im Schnitt 0,6 Jahre älter, doch Frankreichs Startelf hatte mehr Länderspiele und war älter als dieser. Sie verlor das Spiel in der Verlängerung.
Wie erfahren waren die vorherigen Mannschaften, die die Europameisterschaften gewonnen haben?
Bei einem Turnier geht es um mehr als das Finale, auch wenn das natürlich das wichtigste Spiel ist. Es ist erwähnenswert, dass 21 Mitglieder des portugiesischen Kaders mindestens schon einmal bei der EM 2016 gespielt hatten, verglichen mit nur 18 von Frankreich.
Mit diesem Gedanken im Hinterkopf können wir die Länderspiele pro Spieler durch das Durchschnittsalter teilen, um eine sehr einfache Messgröße zur Erfahrung zu erhalten. Obwohl dies keine starke Korrelation zwischen den Platzierungen bei Turnieren insgesamt aufzeigt, hat bei vier der letzten fünf Europameisterschaften die nach diesem Maßstab erfahrenere Mannschaft das Finale gewonnen.
Erfahrungswerte für Teams, die bei den letzten fünf Europameisterschaften das Finale erreicht haben
Turnier |
Team |
Länderspiele pro Spiele |
Durchschnittliches Alter |
Erfahrungswert |
EM 2000 |
Frankreich (Gewinner) |
39,1 |
28,0 |
1,40 |
EM 2000 |
Italien (Zweitplatzierter) |
21,0 |
27,0 |
0,78 |
EM 2004 |
Griechenland (Gewinner) |
32,3 |
28,3 |
1,14 |
EM 2004 |
Portugal (Zweitplatzierter) |
29,5 |
26,8 |
1,10 |
EM 2008 |
Spanien (Gewinner) |
23,3 |
26,0 |
0,89 |
EM 2008 |
Deutschland (Zweitplatzierter) |
36,1 |
26,7 |
1,35 |
EM 2012 |
Spanien (Gewinner) |
47,8 |
26,7 |
1,79 |
EM 2012 |
Italien (Zweitplatzierter) |
27,7 |
27,9 |
0,99 |
EM 2016 |
Portugal (Gewinner) |
36,9 |
27,9 |
1,32 |
EM 2016 |
Frankreich (Zweitplatzierter) |
27,3 |
27,3 |
1,00 |
Diese Statistiken ermöglichen einige interessante Beobachtungen. Die italienische Mannschaft bei der EM 2000 wurde vom Kapitän Paolo Maldini mit 105 Länderspielen angeführt, hatte aber auch 16 Spieler mit nicht mehr als 25 Länderspielen in ihren Reihen. Nur fünf der 88 Mannschaften, die an den letzten fünf Europameisterschaften teilgenommen haben, hatten mehr Spieler mit so wenig internationaler Erfahrung, und keine von ihnen kam bis ins Viertelfinale.
Natürlich sind Alter und eine hohe Anzahl von Länderspielen nicht automatisch mit Erfolg auf internationaler Ebene gleichzusetzen.
Der Sieger in der EM 2000, Frankreich, hatte nur acht Spieler im Kader, die weniger als 25 Länderspiele absolviert hatten, und dasselbe gilt für die griechische Mannschaft, die sich 2004 den Sieg holte. Nur zwei Mannschaften in diesem Jahrhundert sind mit weniger solchen Spielern im Kader ins Turnier gegangen. Dies schien Otto Rehhagels Underdogs zu helfen, da Portugals Kader zweifellos talentierter war, aber auch wenig Länderspiele hatte – nur zwei in der endgültigen Startelf hatten mehr als 26 Länderspiele absolviert, als das Turnier begann.
Das Finale der EM 2008 ist die einzige Ausnahme von der Regel, als die weniger erfahrene Gruppe von Spielern den Pokal schließlich in Wien feiern durfte. Aber auch da konnte Spanien auf immense Erfahrung auf den Schlüsselpositionen zurückgreifen. Der Spieler der Mannschaft mit den meisten Länderspielen, Iker Casillas, stand im Tor, und die drei Spieler in der letzten Aufstellung, die 30 Jahre oder älter waren, spielten in der Verteidigung oder im defensiven Mittelfeld.
Von den 11 Spielern im Kader von Luis Aragones, die die meisten Länderspiele absolviert hatten, begannen acht gegen Deutschland, während ein weiterer (Xabi Alonso) der erste Einwechselspieler war. Der Gewinner des Goldenen Schuhs der EM 2008, David Villa, ein weiterer der 11 Spieler mit den meisten Länderspielen, wäre vermutlich auch dabei gewesen, wenn ihn nicht eine im Halbfinale erlittene Verletzung außer Gefecht gesetzt hätte.
Spanien erntete dann vier Jahre später die Früchte des Einsatzes einer bewährten Gruppe von Spielern, indem es mit dem erfahrensten Kader (gemäß der oben genannten Metrik) anreiste, den man bei den letzten fünf Europameisterschaften gesehen hat. In der Tat waren sechs ihrer Startelf im Finale 2012 schon im Jahr 2008 dabei, und vier der anderen fünf Spieler hatten ebenfalls mindestens 40 Länderspiele.
Aber wieder einmal können wir nicht automatisch Länderspiele und Alter mit Erfolg gleichsetzen. Die Mannschaft mit dem zweithöchsten Erfahrungswert aus den letzten fünf Europameisterschaften waren die Niederlande bei der EM 2012, die als Gruppenletzter abschloss, nachdem sie alle drei Spiele verloren hatte.
Während die Qualität der Spieler und des Managements letztendlich darüber entscheidet, welche Teams weiter kommen als andere, legt die Geschichte nahe, dass Wettende bei der EM von einer schnellen Berechnung des Erfahrungsniveaus der Mannschaften profitieren könnten, um Begegnungen zwischen Teams mit ähnlichem Niveau vorherzusagen.
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