Am 26. August wird es ernst zwischen Floyd Mayweather und Conor McGregor, denn der beste Boxer seiner Generation trifft auf das Aushängeschild der Mixed Martial Arts (MMA). Beide kommen mit einem Kampfgewicht von 70 kg nach Las Vegas und werden sich 12 Runden lang gegenüberstehen. Was dürfen Wettbegeisterte von diesem Kampf erwarten? Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie ein Box-Experte das Duell Mayweather gegen McGregor einschätzt.
Live-Wettquoten für Mayweather gegen McGregor
Nach welchen Regeln wird gekämpft?
Der Kampf wird nach Box-Regeln ausgetragen, was für McGregor eine große Herausforderung bedeuten dürfte, da er dem wahrscheinlich besten Boxer aller Zeiten gegenüberstehen wird. Darüber hinaus muss der Ire mit 10 Unzen schweren Boxhandschuhen antreten im Vergleich zu den kleineren und leichteren UFC-Handschuhen – Tritte oder Takedowns wie beim MMA sind zudem nicht erlaubt.
Somit dürfte dieser Fight auch für Wett-Experten mit Erfahrungen im Wetten auf Boxkämpfe und Wetten auf MMA im Vorfeld nur schwer zu analysieren sein. Eingefleischte Box-Puristen geben McGregor keine Chance, doch einige UFC-Fans glauben, dass schon ein guter Treffer die Überraschung herbeiführen könnte. Im Folgenden nehmen wir alle Details des Kampfes genau unter die Lupe und untersuchen, welche Wetten auf Mayweather gegen McGregor den meisten Profit versprechen.
Erfahren Sie alles über die Unterschiede zwischen Boxen und MMA
Es dürfte keine Überraschung sein, dass der ungeschlagene und mehrfache Box-Weltmeister Floyd Mayweather im Duell gegen McGregor als der haushohe Favorit gilt. Dennoch stellt sich für alle Wettbegeisterten die Frage, ob ein erstklassiger MMA-Kämpfer mit einem Elite-Boxer in dessen Sportart einigermaßen mithalten kann.
Bei der Quotenanalyse für Mayweather gegen McGregor müssen Wettende unter anderem folgende Aspekte beachten: Zum einen sind MMA-Handschuhe deutlich leichter als Boxhandschuhe (5 gegenüber 8–10 Unzen), was Faustschläge im Boxen eindeutig langsamer macht. Zum anderen müssen sich MMA-Kämpfer im Octagon vor Takedowns in Acht nehmen, so dass ihre Schläge aus einer größeren Entfernung durchgeführt werden.
Die unterschiedlichen Größen und Reichweiten der beiden traten bei der Londoner Pressekonferenz während der weltweiten Medientour bereits deutlich zu Tage.
Einige Angriffsbewegungen aus MMA kann sich ein Kämpfer beim reinen Boxen schlichtweg nicht erlauben. Wenn ein MMA-Kämpfer beim Boxen zum Beispiel von sehr weit entfernt zu schlagen versucht (was beim MMA gang und gäbe ist), wird ein erfahrener Boxer dies früh erkennen und entsprechend ausnutzen – und kein anderer Boxer wäre dazu besser in der Lage als Mayweather.
Darüber hinaus hat ein Boxer eine deutlich engere Grundstellung als ein UFC-Fighter, da dieser ständig vor Ringergriffen auf der Hut sein muss – Fußtritte sind auch noch aus größerer Distanz möglich.
Auch wenn sie über große Schlagkraft verfügen, setzen UFC-Kämpfer selten Kombinationen ein. Ein reiner Boxer wie Mayweather hätte im Octagon wahrscheinlich keine Chance – doch gleiches dürfte auch für einen MMA-Kämpfer im Boxring gelten.
Kann Conor McGregor überhaupt boxen?
Als jugendlicher Boxer gewann McGregor einige Amateurtitel in Irland unter Phil Sutcliffe Sr. vom Crumlin Boxing Club. Als er als 12-Jähriger mit dem Boxen begann, galt er beim Clubbesitzer als der fleißigsten Arbeiter, verließ den Club jedoch bereits mit 17, bevor er sein Potential voll ausschöpfen konnte.
McGregor kann kämpfen und hat gute Schlaghände. Dennoch wäre er im Boxen auch weit unter dem Topniveau, das Mayweather viele Jahre lang dominiert hat, wohl kaum wettbewerbsfähig. Die Idee hinter dem Kampf ist, dass MMA als realistisches Gegenstück zu Boxen betrachtet wird und dass ein sauberer Treffer von McGregor seinen Gegner Mayweather zu Boden bringen könnte – dies ist jedoch eine Fehleinschätzung.
Der meisterhafte Taktiker Mayweather hat die verblüffende Fähigkeit, den Stil seines Kontrahenten bereits früh im Kampf zu lesen.
Außerdem musste der Weltmeister von fünf Verbänden während seiner langen Boxkarriere des Öfteren harte Treffer einstecken, ohne dabei jedoch jemals ernsthaften Schaden genommen zu haben (mit Ausnahme des Kampfes gegen Shane Mosley).
Sogar für einen Weltklasse-Boxer wäre es eine Mammutaufgabe, gegen den besten defensiven Boxer der Welt anzutreten. Doch was das Boxen betrifft, ist McGregor eher ein Anfänger. Mayweather verfügt über eine hervorragende Verteidigung. Der aus Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan stammende Boxer ist gegen die besten Kämpfer der Welt angetreten, von denen keiner ein wirksames Mittel gegen ihn finden konnte.
Wetten auf Mayweather gegen McGregor: Stärken und Schwächen
Mayweather ist der kompletteste Boxer aller Zeiten und keiner seiner Kontrahenten konnte jemals die gleiche Stufe wie der 15-malige Weltmeister erklimmen.
Der meisterhafte Taktiker, der sich selbst „TBE“ (The Best Ever; der Beste aller Zeiten) nennt, hat die verblüffende Fähigkeit, den Stil seines Kontrahenten bereits früh im Kampf zu lesen, und kann somit auch auf höchsten Niveau leicht über 12 Runden gehen.
Wenn McGregor sich auch nur eine kleine Chance auf den Sieg ausrechnen will, sollte er auf jeden Fall den ersten Kampf Mayweathers gegen José Luis Castillo, das Aufeinandertreffen mit Zab Judah im Jahre 2006 sowie den Kampf gegen Marcos Maidana analysieren – in allen diesen drei Kämpfen waren Anzeichen dafür zu erkennen, wie Mayweather zu schlagen ist.
Chris van Heerden ist der Meinung, dass Mayweather seinen Gegner McGregor deklassieren und der Ringrichter den Kampf frühzeitig beenden wird.
Die Stärken und Schwächen von McGregor zu analysieren, ist eine schwierige Aufgabe, weil er schlichtweg noch nie professionell geboxt hat. Nach seinem kometenhaften Aufstieg in MMA will der Ire sein Profil weiter schärfen, indem er es mit einem der größten Namen des Boxsports aufnimmt. Lässt man das Boxen an sich außen vor, ergibt diese Entscheidung durchaus Sinn.
Was wissen wir also? Zum einen kämpft McGregor vorwiegend als Rechtsausleger und wechselt dabei seine Grundstellung oftmals schnell und quasi spinnenartig. Diesen Stil wird er sicherlich beibehalten. Er ist hart im nehmen, weicht gut aus und verfügt in kleineren Handschuhen über ein hervorragendes Timing. Ob er dies gegen Mayweather auch in 10-Unzen-Boxhandschuhen zeigen kann, bleibt jedoch abzuwarten.
Mit 1,75 m ist der Ire etwas größer als Mayweather mit seinen 1,73 m, sodass McGregor über einen minimalen Größenvorteil verfügt.
Bei der Londoner Pressekonferenz während der weltweiten Medientour wurde der Größenunterschied bereits offensichtlich (siehe Foto unten*).
Konzentrieren Sie sich auf die Fakten, nicht auf die Nebengeräusche
Das spezielle Show-Verhalten von Boxern und ihr Wunsch, das Publikum zufrieden zu stellen, sind seit jeher fester Bestandteil dieses Sports. Die Analyse der Wettquoten für den Kampf Mayweather gegen McGregor muss sich jedoch an den reinen Tatsachen ausrichten.
McGregor kämpft meist in Rechtsauslage, wechselt bei seiner Grundstellung jedoch oftmals schnell und fast spinnenartig hin und her. Diesen Stil wird er sicherlich beibehalten.
Wie bei anderen Sportarten auch müssen wir die reinen Fakten beurteilen und dürfen uns nicht von der Hysterie und dem Hype beeinflussen lassen. Kämpfer wie McGregor verfügen bei jedem Event über ein unvergleichliches Selbstvertrauen. Lassen Sie sich also nicht von seiner Meinung über sich selbst oder von den Ansichten seiner Fans ablenken.
Die Medientour war eine interessante Angelegenheit und könnte sogar den Höhepunkt der gesamten Veranstaltung darstellen. Doch nichts von alledem wird noch irgendeine Bedeutung haben, sobald sich die beiden in Las Vegas gegenüberstehen.
Quotenvergleich: Warum sind die Quoten nicht noch eindeutiger?
Angesichts der Tatsache, dass McGregor noch nie als Profi in den Boxring gestiegen ist, lassen die Wettquoten für den Kampf Mayweather gegen McGregor einige interessante Schlüsse zu. Allein an den Quoten gemessen, wurde ehemaligen Weltklasse-Boxern wie Miguel Cotto, Andre Berto und Marcos Maidana noch weniger Chancen eingeräumt als McGregor – was tatsächlich ziemlich erstaunlich ist.
Auch mit nunmehr 40 Jahren ist Mayweather immer noch gut genug, die meisten aktuellen Boxer weltweit zu schlagen. Dies gilt selbstverständlich auch für einen MMA-Kämpfer. Es scheint so, als würde die Öffentlichkeit der Story von Mayweathers bröckelnder Qualität und Makellosigkeit etwas abgewinnen können und ihr im Vorfeld des Kampfes einigen Glauben schenken.
Als Saul „Canelo“ Alvarez im Jahr 2013 gegen Mayweather antrat, wurde das Event als Kampf eines jungen mexikanischen Wunderknaben gegen den 43-mal unbesiegten und quasi unschlagbaren Champion verkauft. Im Jahre 2017 hingegen gilt das im Boxen vollkommen unbeschriebene Blatt McGregor als eine echte Gefahr und mögliche Bedrohung für Mayweather.
Eine um 5 cm größere Reichweite und ein Größenvorteil von 2 cm sollen nun tatsächlich als rationale Gründe gelten, warum McGregor die Nase vorn haben könnte – sowie die Statistik, dass er bei seiner einzigen bisherigen Aufgabe gewürgt wurde und nicht mehr auf die Füße kam.
Was können Wettende von Chris van Heerden lernen?
Chris van Heerden ist ein ehemaliger Herausforderer im Weltergewicht und einer der wenigen Athleten, der jemals mit Conor McGregor in einem Boxring stand. Seinen bedeutendsten Kampf hatte er bei seiner Niederlage in Runde 8 gegen Errol Spence Jr., den IBF-Champion im Weltergewicht.
Van Heerden ist der Meinung, dass „The Notorious“ gegen Mayweather chancenlos bleiben und der Ringrichter schließlich eingreifen und den Kampf vorzeitig beenden wird. Der erste Boxer, der je mit McGregor trainiert hat, glaubt, dass der Ire gegen Mayweather nur mit einem absoluten Lucky Punch gewinnen kann.
Was dürfen Wettbegeisterte von diesem Kampf erwarten?
Auch wenn sich die Fans für den Hype und das gesamte Drumherum begeistern, werden wir ein vollkommen ungleiches Aufeinandertreffen erleben. Doch bevor Sie auf Mayweather gegen Mcgregor wetten, lesen Sie unseren Artikel darüber, wie wichtig Kenntnisse über die Vorbereitung der Boxer für das Ausarbeiten der richtigen Wettstrategie sind.
Ein Boxer hat eine deutlich engere Grundstellung als ein UFC-Fighter, weil dieser ständig vor Ringergriffen auf der Hut sein muss.
Lassen Sie sich zu Beginn des Kampfes durch den einen oder anderen guten Treffer von McGregor nicht täuschen, allein sein Adrenalin wird ihn bei diesem großen Event enorm antreiben. Wir werden jedoch ziemlich schnell erkennen, wer der Profi-Boxer ist und wer nicht.
Bei der Quotenanalyse für Mayweather gegen McGregor sollten Sie tunlichst darauf achten, die echten Signale von den Nebengeräuschen zu unterscheiden. Die menschliche Natur lässt sich nur allzu leicht von einer guten Story beeinflussen, also ignorieren Sie am besten alle Medienberichte und die Meinungen der Fans.
Mayweather ist mühelos in der Lage, einen Box-Anfänger zu schlagen – und McGregor ist ein Anfänger. Doch selbst wenn er während des Kampfes vollkommen unterlegen sein sollte, kann McGregor das Duell gewinnen.
Wollen Sie wissen, was ein MMA-Experte dazu sagt? Dann lesen Sie Wetten auf Mayweather gegen McGregor: das sagt ein MMA-Experte.
*Foto von Chris McCarthy (@ChrisMcCarthy)